Sucralose - Süßstoff mit Nebenwirkungen

14. Februar 2017

Der Süßstoff Sucralose greift mehr in den Stoffwechsel ein, als bislang angenommen. Die »Nebenwirkungen« sind vielfältig und dauerhaft.

Figurfreundlich, zahnfreundlich, für Diabetiker geeignet und auch ohne bitteren Nachgeschmack: der Süßstoff Sucralose, besser bekannt unter dem Markennamen Splenda. Er ist etwa 600-mal süßer als normaler Haushaltszucker und in Amerika seit den späten 90-er Jahren als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen. In Europa wurde Sucralose erst 2004 für die Lebensmittelproduktion zugelassen (E 955). Die zugelassene Tagesdosis des chemisch veränderten Haushaltszuckers liegt bei 15 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht.

Sucralose: Traum oder Albtraum?

Verwendet wird die künstliche Süße in nahezu allen Nahrungsmitteln, vom Softdrink über Eiscreme bis zum Süßstoffspender auf dem Tisch. Im Gegensatz zu Aspartam ist Sucralose hitzestabil und lässt sich gut in Backwaren verarbeiten. Doch zusammen mit anderen Süßstoffen mit hoher Intensität war Sucralose auch immer wieder in den Schlagzeilen. Vor allem weil die Verbraucherorganisation für Ernährung und Lebensmittelsicherheit CSPI in Washington Sucralose aufgrund neuer Forschungsberichte aus der Kategorie »sicher« der Nahrungsmittelzusätze entfernte.

Sucralose beeinflusst Zuckerstoffwechsel und Darmflora

Bestimmte Wirkstoffe in dem beliebten Süßstoff haben das Potenzial, die Wirkung von Medikamenten zu beschränken, die Anzahl und das Gleichgewicht der nützlichen Darmbakterien zu reduzieren und die Hormonausschüttung im Körper zu verändern.

Die Studienautorin Susan Schiffman und ihre Kollegen berichteten darüber bereits 2008 in einem Artikel im »Journal of Toxicology and Environmental Health«. Der Artikel behandelte ausführlich ein Experiment mit dem Süßstoff, der aus hochwirksamer Sucralose (1,1%) und den Füllstoffen Maltodextrin und Glukose besteht. Die Studie betraf ein Experiment mit Sprague-Dawley-Ratten, denen der Süßstoff 12 Wochen lang verabreicht wurde. Stuhlproben der Tiere wurden bakteriell analysiert und der PH-Wert gemessen. Die Ergebnisse ließen darauf schließen, dass der Süßstoff zu verschiedenen negativen Effekten bei den Ratten führte wie Reduzierung der nützlichen Darmbakterien, erhöhter PH-Wert im Kot und einer schlechtere Aufnahme von Medikamenten. Zusätzlich entstanden beim Backen mit Sucralose Chlorpropanole, die als potenziell toxisch gelten.

Veränderungen durch Sucralose dauerhaft

Die Ergebnisse aus 2008 wurden nun in einem weiteren Artikel im »Journal of Toxicology and Environmental Health« bestätigt. Die Studienautoren fordern darin, die Sicherheit von Sucralose und seinen Stoffwechselprodukten nochmals zu prüfen, denn sowohl bei Nagetieren als auch bei Menschen veränderte Sucralose die Insulin- und Glukosespiegel sowie die Werte des Darmhormons GLP-1, das auch am Zuckerstoffwechsel beteiligt ist. 

»Bei Konzentrationen, die normalerweise in Speisen und Getränken verwendet werden, unterdrückt Sucralose die nützlichen Bakterien im Verdauungstrakt, wirkt aber weniger auf krankmachende Keime«, sagte Co-Autorin Susan Schiffman. »Die meisten Verbraucher sind sich dieser Wirkung nicht bewusst, denn die Produktetiketten enthalten keine Warnhinweise.« Schiffman sagte weiterhin, dass die Änderungen der Darmflora verbunden waren mit Gewichtszunahme und Übergewicht. Auch krankhaft veränderte Gewebe wurden im Darm gefunden. In erhöhten Mengen schädigt Sucralose auch das Erbgut. Diese biologischen Effekte treten bereits bei Mengen auf, die von Zulassungsbehörden für die Verwendung in Lebensmitteln genehmigt wurden. Der tägliche Konsum von Sucralose senkt die nützlichen Darmbakterien um 50 Prozent und mehr. Die Bakterienstämme regenerierten sich auch nach einem dreimonatigen Verzicht auf Sucralose nicht mehr.




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